Dass der runde Tisch zum Grünten wohl nun endgültig durch die Schaffung von Fakten Makulatur ist, konnte man anhand der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung Rettenberg am Freitag, den 21. Mai. erkennen. Der Antrag auf Bau eines Parkhauses ist der falsche Weg und lockt mehr Individualverkehr an den Grünten und in das Allgäu. Die SPD Oberallgäu setzt hier auf einen besseren ÖPNV.
„Viel sinnvoller ist es, durch eine intelligente Anbindung des Ski- und Wandergebietes durch Busse oder andere Verkehrsmittel des ÖPNVs an einen nahegelegenen Bahnhof die Belastung durch den Individualverkehr gering zu halten“, so Fraktionsvorsitzender Markus Kubatschka. Dies wäre eine nachhaltigere Anbindungslösung für dieses Ski- und Wandergebiet. „Wir müssen unsere Besucher von der Straße in den ÖPNV bringen. Dies muss durch eine attraktive Anbindung geschehen. Ein Parkhaus oder allgemein mehr Parkplätze ist hier das falsche Signal“, äußerte sich hierzu der Oberallgäuer SPD-Vorsitzende Jörg Hilbert. Schon in einigen Sitzungen hatte sich die SPD Oberallgäu mit dem Thema Grünten auseinandergesetzt und die große Dimensionierung immer kritisch gesehen. „Das ganze Projekt muss auch in die Landschaft passen und das Gebiet sollte nach wie vor auf nachhaltigen Tourismus mit regionalen Produkten wert lagen“, so Kreisrat Gerhard Wimmer.
Ebenfalls unpassend sieht die SPD die Erweiterung der Beschneiungsanlagen. „Die vergangenen Winter haben klar gezeigt, dass eine Beschneiung der Pisten auf Grund der hohen Außentemperaturen gar nicht, oder nur schwer möglich war. Dies wird sich in Zukunft wohl noch verschärfen. Und die Errichtung von weiteren Schneekanonen wäre völlig sinnlos und ein weiterer nicht notwendiger Eingriff in die Natur. Das entbehrt jeder ökologischen Sinnhaftigkeit“, so Kreisrätin Vera Huschka.
Auch der neue Landesvorsitzende der Bayern SPD und umweltpolitischer Sprecher der SPD Landtagsfraktion Florian von Brunn, der das Projekt seit Anbeginn mit verfolgt, meinte in einer kurzen Stellungnahme: „Bauvorhaben wie dieses sollten endgültig der Vergangenheit angehören. Die Alpen brauchen nicht noch mehr Abstellplätze für Autos, sondern ein nachhaltiges Tourismus-Konzept. Das braucht über einer echten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr hinaus auch Ideen für Sport- und Ausflugserlebnisse, bei denen die Natur geschont wird. Schneekanonen gehören nicht dazu!“